Logo

Dan's Travelblog

Login


Entdecke Kolumbien

Kolumbien ist eines meiner absoluten Lieblingsländer. Von karibischen Stränden, über Regenwälder, bis hin zu Wüsten und Hochgebirgen.
Hier habe ich 2,5 Monate verbracht (Juli-Sept. 2022), deshalb würde es den Rahmen sprengen von allen meinen Erlebnissen zu berichten. Ich werde hier nur allgemein zu sehensewerten Locations berichten und einige Ratschläge teilen. Generell lässt sich Kolumbien in 7 Regionen einteilen: Karibikküste, Pazifikküste, Bogotaregion, Amazonas, Kafeteriaarea, Medellin und die Inseln. Der bericht ist nach den Regionen sortiert in welcher Reihenfolge ich gereist bin. Das ist aber keine generelle Reiseempfehlung. Kolumbien ist riesig und die Inlandflüge sind super günstig (meist nie mehr als 50€). Ich würde empfehlen die Reise nach den Flugpreisen und den Regionen, die man besichtigen möchte, zu planen.

Zusammenfassung

Bevor du den riesen Text durchliest, hier die wichtigsten Punkte:

Minimale Reisekosten pro Tag

  • Budget-Backpacker: ca 30 € (günstige Hostels, lokales Essen, öffentliche Verkehrsmittel)
  • Mittelklasse: 30-50 € (private Zimmer, Inlandsflüge, Restaurantbesuche)
  • Komfortabel: 50+ € (Hotels, geführte Touren, Inlandsflüge)

Empfohlene Reisedauer

Je nach Route sollte man mindestens 3-4 Wochen einplanen, um die wichtigsten Regionen zu erkunden:

  • 2 Wochen: Bogotá, Medellín, Karibikküste (Cartagena, Tayrona, Palomino)
  • 3-4 Wochen: Plus Amazonas, Pazifikküste oder Kaffeeregion
  • 6+ Wochen: Vollständiges Eintauchen in Kultur und Natur

Sicherheit

Kolumbien hat sich stark verbessert, doch einige Sicherheitsregeln sollten beachtet werden:

  • Große Städte: In sicheren Vierteln bleiben (z. B. Poblado in Medellín, Candelaria in Bogotá).
  • Nachts nicht allein durch dunkle Straßen laufen.
  • Wertsachen nicht offen tragen – vor allem in Bussen und an touristischen Orten.
  • Bargeld nur in Maßen mitnehmen – viele Orte akzeptieren Kreditkarten. (In ländlichen Gegenden würde ich mich aber nicht drauf verlassen)
  • Inlandsreisen: Busse mit offiziellen Anbietern buchen (z. B. Flota Magdalena, Bolivariano).

Weitere Tipps für Backpacker

  • 📱 SIM-Karten: Am besten vor Ort kaufen (z. B. Claro, Movistar, Tigo) für günstiges Internet.
  • 🚍 Transport: Günstige Busverbindungen, aber auch sehr günstige Inlandsflüge mit Viva Air oder Avianca.
  • 🌎 Sprache: Wenig Englisch – ein paar Spanisch-Grundkenntnisse sind hilfreich.
  • 🌴 Beste Reisezeit: Dezember – März (Trockenzeit), Juni – September ist auch möglich.

Bogota

Höchstwahrscheinlich startest du in Bogota.
Bogota liegt 2600m über dem Meeresspiegel und ist die Hauptstadt Kolumbiens. Es ist etwas kühler aufgrund der Höhe, doch darf man die Sonne nicht unterschätzen. Schön eincremen und eher im Schatten sein, sonst ist ein Sonnenbrand oder sogar ein Sonnenstich garantiert. Ich war ein paar Stunden Fahrrad fahren bei 20 Grad und das hat für einen Sonnenstich gereicht. Bogota ist übrigens eine der am besten für Fahrräder ausgebauten Städte in Südamerika.
Hostels gibt es hier schon ab 5€ und die sind nicht mal schlecht. Streetfood gibt es auch schon ab 1€.
Nach SIM-Karten fragt ihr am besten im Hostel nach und kauft sie vor Ort. Online oder am Flughafen ist meist deutlich teurer.
Bogota hat einen gut ausgebauten Nahverkehr. Google Maps auf dem Handy hilft euch gut weiter, in der Stadt von A nach B zu kommen. Generell heißt es, dass Bogota keine ganz so sichere Stadt sein soll, allerdings habe ich in den 9 Tagen, die ich hier verbracht habe, keine schlechten Erfahrungen gemacht. Wie in den meisten Städten in Südamerika heißt es: nicht alleine betrunken irgendwo herumtorkeln, nicht mit dem Handy in der Hand spazieren gehen und ein bisschen auf die Umgebung achten.


Must Sees:

San Andres

Mit dem Flugzeug ging es von Bogota direkt in Kolumbiens Karibikparadis vor der Küste von Nicaragua. Hier gibt es nicht viel zu berichten, aber um so mehr zu erkunden. Die Insel ist so klein, dass man in 1,5 Std einmal um die Insel fahren kann. Man kann sich relativ günstig überall Scooter leihen, was ich wärmstens Empfehle. Nur Helme findest du hier keine. Alle fahren Helmlos und das ist völlig normal. Es gibt leider völlig überlaufene, aber dennoch sehr schöne Tagesausflüge zu den Inseln Johnny Cay und Acuario.

Nordküste

Als nächsten Stopp ging es für mich weiter an die Nordküste, und zwar nach Carthagena. Das ist ein guter Ausgansgpunkt um sich die Nordküste anzugucken. Carthagena hat eine schöne Altstadt, deshalb ist der Besuch empfehlenswert. Es gibt auch viele Touren den vielen Inseln an der Küste, die ich aber nicht gemacht habe.
Von Carthagena ging es weiter nach Santa Marta, um von dort aus den Tayrona Nationalpark zu besuchen.
WICHTIG!
Es fahren 2 Arten von Bussen nach Santa Marta. Bei einem kann man ein Ticket nur mit Reisepass kaufen, bei dem anderen nicht. Kauft ausschließlich die Tickets wo man den Reisepass vorzeigen muss, da die anderen Busse ab und zu überfallen werden. Ich habe tatsächlich jemanden im späteren Verlauf der Reise kennengelenrt, der auf der Route ausgeraubt wurde. (Nicht nur er, sondern der ganze Bus. Und es war kein klassischer Touristenbus). 3 Passagiere sind auf einmal aufgestanden mit Pistolen in der Hand und haben allen ihre Wertgegenstände abgenommen. Aber keine sorge, das passiert nicht so oft. Wie schon gesagt, ich hatte in 2,5 Monaten absolut keine Probleme in irgend einer Art und Weise.

Santa Marta an sich, ist nicht unbedingt sehenswert, aber von hier aus gibt es viele Touren zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten. Viele machen eine 3 Tagestour zur Lost City, die ich aber nicht gemacht habe. Stattdessen haben wir uns ein Auto gemietet und sind in den Tayrona Nationalpark  und nach Minca  gefahren.
Beides sehr schöne Orte und definitiv einen Besuch wert. Von Minca und Tyrona kommt man gut weiter nach Palomino. Ein kleines Hippiörtchen. Leider haben wir hier nur eine Nacht verbracht, und mussten am Mittag das Auto in Santa Marta zurückgeben. Für die KiteSurfer unter uns bietetCabo de la Vela, was mitten in der Wüste liegt, auch optimale Bedingungen zum Kiten.

Medellin und Guatapé

Von Santa Marta ging es mit dem Flieger weiter nach Medellin. Die meisten mögen Medellin mehr als Bogota, ich persönlich mochte Medellin nicht so. In Bogota waren die Hostels deutlich günstiger und in der Ganzen Stadt verteilt, und in Medellin waren Sie alle in einem Viertel zentriert. Deshalb zieht es alle Bettler und Touristenabzocker in dieses Viertel , und da erschien mir der Kontrast zwischen Arm und Reich besonders krass und heuchlerisch. Auch hier zeigt dir Googlemaps gute Routen mit dem öffentlichen Nahverkehr.
Hier eine kleine Liste von Sehenswürdigkeiten in Medellin:

Guatape

Guatapé, etwa zwei Stunden mit dem Bus von Medellín entfernt, ist ein absolutes Highlight in der Region. Man kann eine Tagestour von Medellin machen, oder auch vor Ort übernachten. Der Ort besticht durch seine farbenfrohen Häuser und malerischen Gassen, die von der Kunst und Kultur der Region erzählen. Der nahegelegene Stausee lädt zu Bootstouren oder entspannten Spaziergängen ein. Das Highlight ist jedoch La Piedra del Peñol, ein 220 Meter hoher Monolith mit über 700 Treppenstufen, die zu einer spektakulären Aussicht führen. Von oben eröffnet sich ein unvergesslicher Blick auf das Labyrinth aus Wasser und Bergen, das die Region prägt. Ein Besuch in Guatape verbindet Natur, Kultur und Abenteuer - ideal für eine Auszeit vom Stadtleben Medellíns.

Pazifische Küste

Die pazifische Küste Kolumbiens war eins der Highlights meiner Reise. Die Region ist noch sehr unberührt und außer 2 Städten im Süden, wo es 2 Hauptstraßen vom "Festland" zur Küste gibt, nur per Flugzeug zu erreichen. Aufgrund der Infrastruktur zum Wasser gibt es in der Region viele Machtkämpfe zwischen den Gangs. (Aber nicht da, wo ich war)

Ich bin von Medellin nach Bahia Solano geflogen und bin dann über  El Valle nach Nuqui weitergereist. Die Region ist bekannt für ihre Wale, die von Juni bis Oktober hier ihre Jungen bekommen. Ich war im September hier und habe einige Wale gesehen. Die Region ist auch bekannt für ihre heißen Quellen und Wasserfälle. Ich habe hier insgesamt 8 Tage verbracht.
Die Region ist sehr sicher und die Leute sehr freundlich. Es fühlt sich an wie ein anderes Land, durch das Klima, die Natur und die Einheimischen. Selbst die Sprache hat hier einen ganz besonderen Dialekt.
Die Inlandsflüge hierher waren aber verglichen mit dem Rest Kolumbiens recht teuer. Pro Flug habe ich ca. 110€ bezahlt. (Lustige Story: Das Wetter in der Region ist sehr wechselhaft und feucht. Durch die schlechte Sicht konnte unser Flugzeug nicht landen und wir sind nach Medellin umgekehrt und konnten erst am nächsten Tag den 2. Versuch starten. Das ist scheinbar gar nicht so unüblich)
Zwischen den Dörfern reist man übers Wasser mit kleinen Speedbooten, da es einfach keine Infrastruktur durch den Dschungel gibt. Es gibt viele naturbelassene Strände, die förmlich zum Wandern einladen. Habe ich bereits erwähnt, dass es eins der Highlights meiner Reise war?
Hier habe ich super Viele Fotos gemacht, die euch einen guten Einblick in die Region geben.


Hier weitere Bilder:


Ich habe noch unzählige weiter Bilder aus der Region, aber das würde den Rahmen sprengen. Falls ihr Zeit habt und authentische Natur, abseits vom Massentourismus sucht, seid ihr hier genau richtig.
Wichtig!
Nehmt für euren Trip hierher genug Bargeld mit, da es in den kleinen Dörfern keine Bankautomaten gibt. In Bahia Solano gab es eine Bank. Aber das sie immer funktioniert, würde ich mich nicht drauf verlassen.


Im Amazonas. Leticia

Von der Pazifischen Küste ging es mit dem Flieger über Medellin und Bogota ganz in den Süden Kolumbiens – in den Amazonas. Auch hier hat es sich wieder wie ein anderes Land angefühlt. Leticia grenzt an Peru und Brasilien und die Grenzen sind offen (zumindest am Anfang. Da man ohne Flugzeug oder Boot eh nicht weit kommt). Hier kann man innerhalb von einer Stunde 3 Ländern besuchen. Ich habe mir hier einen Roller gemietet und die Gegend erkundet. Von hier aus gibt es viele mehrtägige Touren in den Amazonas. Vergleicht die Preise der unterschiedlichen Anbieter und vergesst nicht zu verhandeln.
Von Leticia aus, kann man mit dem Boot, entweder nach Brasilien rein, oder nach Peru. Ich habe mich für Peru entschieden, da ich leider nicht mehr so viel Zeit hatte.
Nach Peru fahren 2 Arten von Boote. Ein Speedbot, welches dich innerhalb von einigen Stunden nach Iquitos bringt (die größe nicht mit Land angebundene Stadt). Oder ein Slowboat, was meist die Lokals nutzen. Es ist günstiger, aber dafür ist man auch 3 Tage unterwegs.
Ich habe mich für das Slowboat entschiedenund war der einzige Tourist an Board. Das Boot macht zwischendurch viele Stopps auf den entlegenen Dörfern, um Menschen und Waren ein- und auszuladen. Das hat mir einen guten Einblick in deren Leben gegeben.
Bevor ihr euch entscheidet mit einem der 2 Boote zu fahren, vergesst nicht die Immigrationcontroll durchzuführen und holt euch eure Stempel ab.
Achso, und falls ihr euch entscheidet mit dem Slowboat zu fahren, solltet ihr euch eine Hängematte zu besorgen, denn das wird für die nächsten 3 Tage euer Bett. Auf dem Boot kriegt man zwar Essen, mir hätte es aber nicht gereicht. Aber man macht genug Stopps unterwegs, um sich mit Essen zu versorgen. Außerdem gab es auf dem Boot ein Kiosk, wo man sich Bier und Essen Kaufen konnte.

Kleine Einblicke in Leticia

Die Fahrt auf dem Amazonas

Iquitos

In Iquitos angekommen, habe ich mir ein Hostel gesucht und habe mir die Stadt angeguckt. Die Stadt hat mir zwar nicht so gefallen.Es war recht dreckig, aber das hat auch seinen Charme. Hier gibt es viele Touren in den Amazonas. Aus der peruanischen Seite sollen die Touren etwas günstiger sein, als von Kolumbien aus. Von hier aus habe ich eine 3 Tägige Tour in den Amazonas gemacht (Preis weiß ich nicht mehr, dürften grob zwischen 90 und 140 Dollar gewesen sein). Man fährt in eine entlegene Lodge und macht von dort aus, mit einem erfahrenen Guide unterschiedliche Tagestripps. Als ich im September da war, war es Dryseason, trotzdessen gab es tausende von Mücken. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es in der Regensaison sein muss. Aber ich kann die Touren hier trotzdem voll und ganz empfehlen. Wir haben viele unterschiedliche Tiere und Natur gesehen und sogar Piranhas geangelt und anschließend gegessen. Ein kleines Highlight war im Amazonas mit 2 unterschiedlichen Delfinarten zu schwimmen. Eine klassisch grauer Delfin und eine rosa Delfinart, die es nur im Amazonas gibt (die sehen by the way echt ugly aus).

Iquitos

Dschungeltour

Mesetas. La Macarena Nationalpark

Mesetas- diese Region ist kaum erschlossen, und die wenigen Touristen die man hier trifft, sind alle Kolumbianer. Diese Region war ein kleiner Geheimtipp meines Couchsurfing Hosts. Man fährt ca. 6 Stunden von Bogota aus über die Berge hin. Die Busse waren übrigens sehr komfortabel.
Hier gibt es viele unterschiedliche Touren zu recht akzeptablen Preisen. Ich habe 2 unterschiedliche Tagestouren für je 50€ gemacht. Einmal Rafting und einmal mit dem Auto und ein bisschen laufen durch Teile des riesigen Nationalparks zu unterschiedlichen Wasserfällen. In der Region gibt es über 90 unterschiedliche Wasserfälle.
Da es kaum ausländische Touristen gibt, ist man hier auf ein bisschen Spanischwissen angewiesen. Aber selbst mit meinen kaum vorhandenen Spanischkenntnissen kam ich gut zurecht. Wenn man eine Tour bucht, wird sich um alles gekümmert und man kann relaxen. Ich fand den Service, den man für das Geld bekommt echt gut. ist ein kleines Dörfchen mit netten Menschen. Man bekommt einen guten Einblick, wie Menschen in den etwas abseits gelegenen Regionen leben.
Vor ca. 10-15 Jahren war das Gebiet noch von der FARC besetzt und ein Kriegsgebiet. Aber langsam kommt der Tourismus wieder. Heute ist es sicher und man kann die atemberaubende Natur genießen. Mir wurde erzählt, dass man manchmal Leichen nach Kämpfen im Fluss treiben sehen hat. Aber das ist heute nicht mehr der Fall. Also, falls ihr mal in Bogota seid und ein bisschen mehr Zeit habt, kann ich euch die Region nur empfehlen.
Auch hier fahren alle ohne Helm, und es war witzig zu sehen, wie ein ca. 12-Jähriger seine Mutter auf nem Motorrad rumchauffiert hat. Ein kleines Highlight war, als ich eine Horde Affen bei einem Spaziergang durchs Dorf gesehen habe.

😢 Schade, du willst keine Kekse...
🥳 Dankööö!